14.08.2020 Tanja Schlampp, Wattenmeer-Schutz Cuxhaven
Das Foto vom toten Stör im Otterndorfer Watt hat besonders viele Menschen erschüttert. Mehr als 2.000 mal ist unserer Beitrag geteilt worden und hat allein bei Facebook 300.000 Menschen erreicht. Auch die Online- und Printmedien sind nach unseren Beiträgen, beginnend mit dem massenhaften Sterben der Jungheringe, auf das Fischsterben im Mündungstrichter aufmerksam geworden. Mit Abstand am häufigsten wurde das Bild vom toten Stör von den Medien aufgegriffen.
Störe gelten nach IUCN als die am stärksten gefährdete Gruppe von Fischen weltweit und sind sogar stärker gefährdet als jede andere Artengruppe. Ihre natürlichen Lebensräume wurden durch Flussbegradigungen und Umweltverschmutzung weitgehend zerstört.
Früher lebte der Europäische Stör im Atlantik und in der Nord- und Ostsee und laichte in allen Flüssen, die in diese Gewässer münden (Rhein, Elbe usw.).
Der Stör kann ein Lebensalter von 150 Jahren erreichen. Dieser junge Stör, der vermutlich der Elbvertiefung zum Opfer fiel, war kurz vor der Geschlechtsreife und ca. 6 Jahre alt.
In Deutschland sind die Störe durch das Bundesnaturschutzgesetz und die Fischereigesetze der Länder streng geschützt. Die Elbvertiefung wurde trotzdem nicht gestoppt.